Johann Georg Ebeling, 1637 in Lüneburg geboren, wird bisher allein als Amtsnachfolger von Johann Crüger (1598–1662) als Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster und Nikolaikantor in Berlin wahrgenommen, wo er u.a. mit Paul Gerhardt (1607–1676) zusammenarbeitete. 1668 wurde Ebeling als Kantor an der Schloss- und der Marienkirche sowie am neugegründeten Gymnasium Carolinum in Stettin eingeführt. Im lutherischen Vorpommern konnte er zwar die konfessionellen Auseinandersetzungen, wie sie in Kurbrandenburg herrschten, hinter sich lassen — politisch unruhige Zeiten standen ihm aber auch unter der schwedischen Herrschaft bevor. Schon 1676 starb er in Stettin. Neben seiner berühmten Ausgabe der Lieder von Paul Gerhardt (Geistliche Andachten, 1666/67) hat Ebeling nur wenige, bislang kaum bekannte Kompositionen für zwei bis sechs Singstimmen und Instrumente hinterlassen. Die hier vorgestellten Werke sind für Bestattungen adliger Damen in Berlin und Lübbenau und für einen mutmaßlich weltlichen Anlass in Stettin entstanden.
