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om118 / Band 27
Philipp Dulichius (1562–1631)
Tertia pars centuriae (Stettin 1610)
25 Motetten, Erstausgabe
für sieben und acht Stimmen
Herausgegeben von Ottfried von Steuber
Beiträge zur wissenschaftlichen Dokumentation aller
vollständig überlieferten Werke von Philipp Dulichius
Band II
om118
ISMN M-700296-74-2
Partitur (Broschur), XVIII+209 Seiten
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 59,50 EUR

Die hundert Motetten der Centuria erschienen von 1607 bis 1613 in vier Teilen. Während die ersten beiden Teile namentlich genannten Personen gewidmet sind, gelten die Zueignungen für die beiden letzten Teile den Honoratioren pommerscher Städte.

Der erste Teil ist Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin (1573–1618) zu seiner Hochzeit am 21. März 1607 gewidmet. Widmungsträger des zweiten Teils (1608) sind die Edelleute Joachim VII. von (der) Schulenburg und Oliger (Holger) Rosencrantz. Der dritte Teil der Centuria, den der vorliegende Band enthält, ist den Würdenträgern von neun Städten in Ost- oder Hinterpommern gewidmet – Stettin, Stargard in Pommern, Kolberg, Stolp, Köslin, Neutreptow, Greifenberg, Rügenwalde und Schlawe. Neutreptow, auch Treptow an der Rega, ist vom vorpommerschen Altentreptow, auch Treptow an der Tollense, zu unterscheiden. Der vierte Teil der Centuria ist den Repräsentanten von neun Städten in West- oder Vorpommern gewidmet. In seinem Vorwort zur Tertia pars centuriæ erinnert Dulichius seine Leser an die überragende Bedeutung, die der Musik als einem einzigartigen Geschenk Gottes an das Menschengeschlecht zukommt. Er zitiert dabei den Brief, den Martin Luther Anfang Oktober 1530 aus Coburg mit der Bitte um eine mehrstimmige Fassung des Gesanges In pace in id ipsum an Ludwig Senfl gerichtet hat. Luther sagt darin, es gäbe keine Kunst nach der Theologie, die der Musik gleichkomme. Auch rühmt er sie, ihn oft erfrischt und von schwerem Kummer befreit zu haben. Bald danach erwähnt Dulichius, er habe die Tertia pars centuriæ erst nach Genesung von einer schweren Krankheit vollenden können. Dabei konnte er auf wenigstens 8 von 25 Motetten zurückgreifen, die nachweislich schon 1604 vollendet waren. Die Centuria-Motetten sind im Originaldruck mit römischen Zahlen numeriert. Der dritte Teil enthält die Nummern LVIII bis LXXXII, also 25 Motetten, und zwar 12 achtstimmige und 13 siebenstimmige. Zwei der achtstimmigen haben deutsche, alle anderen lateinische Texte. Die Widmungen zu einzelnen Motetten werden in dieser Ausgabe im Faksimile wiedergegeben.

Die achtstimmigen Motetten sind doppelchörig angelegt, zur Hälfte für zwei Chöre in gleicher Lage und zur anderen für solche, die ungefähr im Quart- oder Quintabstand liegen. Die Satzweise der siebenstimmigen Motetten erinnert dagegen mehr an die klassische Vokalpolyphonie. Eine von ihnen enthält ein Symbolum.

(aus dem Vorwort von Otfried von Steuber)

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