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Musik zwischen Elbe und Oder
om194 / Band 33
Reinhard Keiser / Christian Friedrich Hunold
Salomon / Nebucadnezar
Erstausgabe
Herausgegeben von Hansjörg Drauschke

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om194
Hardcover, Leinen (XXXV+208 Seiten)
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 180,00 EUR

Während seiner Hamburger Phase als galanter Autor (1700–1706) verfasste Christian Friedrich Hunold (Menantes) drei musikdramatische Texte: die Opern Salomon und Nebucadnezar und das Passionsoratorium Der blutige und sterbende Jesus. Alle drei Libretti entstanden in Zusammenarbeit mit Reinhard Keiser und wurden von ihm vertont. Sie bilden einen vergleichsweise geringen Anteil an Hunolds Schaffen, stellen jedoch wichtige Gattungsbeiträge dar. Durch ihre auszugsweise (Salomon) bzw. vollständige Publikation in Hunolds Theatralischen […] Gedichten und über Wiederaufnahmen bis in die 1720er-Jahre blieben sie als Texte und kompositorische Werke lange präsent.
Fand Der blutige und sterbende Jesus als erstes dramatisches Passionsoratorium auf deutschen Text Beachtung seitens der Forschung, so wurden die Opern bisher fast gar nicht in den Blick genommen. Die vorliegende Ausgabe bietet nun beide Werke zunächst als Librettoeditionen, wobei im Falle des Nebucadnezar das Bühnenlibretto und die bearbeitete Fassung der Theatralischen […] Gedichte synoptisch ediert werden. Im Anschluss werden die Opern als musikalische Werke ediert. Im Falle des Salomon betrifft das die vier derzeit bekannten Arien aus Keisers Vertonung, während Nebucadnezar in der bis auf die verschollene Ouvertüre vollständigen Erstfassung mit späteren Einlagen (bis 1728) vorgelegt werden kann.
Die Ausgabe ermöglicht erstmals einen Gesamtüberblick über Hunolds Opernschaffen. Neben den Libretti und der Musik liefert sie im Vorwort umfangreiches Material zu Hunold als galantem Librettisten, zu seiner Zusammenarbeit mit Keiser, zur engen Verknüpfung von Hunolds Biografie und seinem künstlerischen Schaffen, zu seiner Opernästhetik, zur Stoffwahl und zu Spezifika der Keiser’schen Komposition. Sie versteht sich damit nicht zuletzt als Basis für weiterführende Untersuchungen zu Hunold, Keiser und der Hamburger Oper um 1700.
Hansjörg Drauschke

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